Stofftransportmodell mit Tracer-Kalibrierung
Probenahme im Rhein
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Das Frühwarnsystem für die Rheinanlieger entstand im
Auftrag der Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins vor
Verunreinigungen (IKSR) und der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG).
Es löste die vorhandenen Vorhersagepläne für den Rhein ab, da sich
diese als nicht ausreichend erwiesen. Die Auswirkungen des Brandunfalles
im Jahr 1986 beim Baseler Chemiekonzern Sandoz hatten dies in aller
Öffentlichkeit deutlich gemacht. Das neue Modell ermöglicht die Alarmierung
der Wasserwerke und anderer Betroffener bei stoßartigen Belastungen
des Rheins mit Giften. Um in solchen Fällen rechtzeitig Maßnahmen
zum Schutz des aus dem Rhein gewonnenen Trinkwassers einleiten zu
können, sind möglichst genaue zeitliche Berechnungen der abfliessenden
Schadstoffwolke und der zu erwartenden Schadstoffkonzentrationen unabdingbar.
Dafür eignet sich ein eindimensionales Stofftransportmodell, das durch
Tracerexperimente angepaßt worden ist. Bei insgesamt acht Versuchen
mit fluoreszierenden Tracern an verschiedenen Fließstrecken des Rheins
zwischen Rheinfall/ Schaffhausen und Nordsee wurden unfallbedingte
Gifteinleitungen simuliert und flußabwärts die Stofflaufzeiten und
Stoffkonzentrationen gemessen. Mit diesen Daten konnte das Modell
kalibriert und validiert werden, dies bei unterschiedlicher Wasserführung
des Rheins (600 - 2000 m3/s) in den Jahren 1988 bis 1991. In den folgenden
Jahren wurden auch zwei in das Modell eingebaute Rheinnebenflüsse
mit Markierversuchen auf Stofflaufzeiten hin untersucht: 1992 die
Mosel und 1994 die Aare in der Schweiz. Beide Untersuchungen verifizieren
die Berechnungen des Rhein-Alarm-Modells und dienen der Erstellung
von Frühwarnsystemen für Mosel und Aare. |
- Auftragggeber: Intern. Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR), Bundesanstalt
für Gewässerkunde (BfG)
- Laufzeit: 1988-1996
- Leitung/Bearbeiter: Prof. Dr. Ch. Leibundgut/IHF, Dr. van Maazijk,
Univ. Delft/NL
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