BWK-Projekt (BWK Arbeitsgruppe 2.3):
Ableitungen von immissionsorientierten Anforderungen an Niederschlagswassereinleitungen
|
Projektleitung: Prof. Ch. Leibundgut , Prof. Borchardt(Uni Kassel)
Projektbearbeitung: Dipl.-Geogr. Dörthe Tetzlaff
Förderung: Ministerium URL
Nordrhein Westfalen und Bund der
Ingenieure für Wasserwirtschaft und Kulturbau
Im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalens wurde von der BWK-Arbeitsgruppe
2.3 ein Leitfaden über "Immissionsorientierte Anforderungen an Misch-
und Niederschlagswassereinleitungen unter Berücksichtigung örtlicher
Verhältnisse" (1999) erarbeitet. Dieser beinhaltet Handlungsempfehlungen
zur Beurteilung der Wirkung von Einleitungen mit einem vereinfachten
Nachweisverfahren. Vor dem Hintergrund der EU-Wasserrahmenrichtlinie
sollen im Folgeprojekt die Auswirkungen von Niederschlagswassereinleitungen
(NWEs) auf oberirdische Gewässer in hydraulischer und stofflicher
Hinsicht für ein detailliertes Verfahren konkretisiert werden.
Fließgewässer in Siedlungsgebieten werden von zahlreichen Faktoren
beeinflusst. Das Ökosystem "Urbanes Fließgewässer" ist neben der
beeinträchtigten Wasserqualität durch ein stark verändertes Abflußregime
gekennzeichnet. Einleitungen der Misch- und Trennkanalisation resultieren
in einer starken Erhöhung der Abflussscheitel bei kurzen Konzentrationszeiten.
Im Vergleich zum natürlichen Abflußregime der entsprechenden Gebieten
ist zudem die Häufigkeit dieser Impulse erhöht. Niedrigwassersituationen
werden durch Versiegelung, Verrohrung von Zuläufen und reduzierte
Grundwasserneubildungsraten verschärft. Diese Bedingungen führen
zu einer Beeinträchtigung der Gewässerbiozönose.
Zur Charakterisierung und Beurteilung des Gewässerzustandes und
zur darauf aufbauenden Maßnahmenformulierung sind verschiedene hydrologisch/hydraulische
Zielgrößen nötig. Die definierten Anforderungen sollen bei der Planung
wasserbaulicher Maßnahmen als Richtlinien gelten, um neben wirtschaftlichen
und sozialen Aspekten v.a. die ökologischen Folgen anthropogener
Eingriffe zu berücksichtigen. Anforderungen an Prozessmodelle unter
Berücksichtigung der relevanten Prozesse sollen für die detaillierte
Nachweisführung formuliert werden. Anhand von Modellgebieten soll
weiterhin die detaillierte Nachweisführung konkretisiert werden.
Ziel ist also die Erarbeitung von Lösungen von komplexen Fällen
bei niederschlagsbedingten Gewässerbelastungen ausserhalb der Gültigkeitsgrenzen
des vereinfachten Nachweisverfahrens.
Projektgruppe:
Dipl.-Ing. Bernd Bürgel,
Staatliches Umweltamt Düsseldorf
Dr.-Ing. Andreas Durchschlag,
Ing.-Gesellschaft Durchschlag und Bever
Prof. Dr.-Ing. Matthias Grottker, Aqualit. Institut, FB Bauwesen,
FH Lübeck
Dipl.-Biol. Martin Halle, Umweltbüro Essen
Dr.Petra Podraza, Institut für Ökologie FB 9 Hydrobiologie,
Uni Essen
Dr.-Ing. Dietmar Schitthelm, Bergisch-Rheinischer
Wasserverband
Prof. Dr.-Ing. Mathias Uhl,
FH Münster
[english] [Homepage
Uni-Freiburg] [Homepage Hydrologie]
Stand: Juli 2006
|